Starker SC Rinteln scheidet im Elfmeterschießen aus
Foto: Der SC Rinteln mit Constantin Rachow (links) zeigt einen leidenschaftlichen Auftritt, muss sich aber im Bezirkspokal gegen den Tabellenführer der Bezirksliga Steffel 1, dem SV Bruchhausen-Vilsen, mit 5:6 nach Elfmeterschießen geschlagen geben.
Fußball. Es bleibt dabei: Der SC Rinteln ist in dieser Saison bislang noch nicht vom Glück beseelt. In der 3. Runde des Bezirkspokals zeigte das Team von Trainer Rolf Bartram einen leidenschaftlichen Auftritt gegen den Spitzenreiter der Bezirksliga Staffel 1. Doch die Steinanger-Kicker wurden für ihre starke Darbietung nicht belohnt. Der SV Bruchhausen-Vilsen setzte sich vor 86 Zuschauern mit 6:5 nach Elfmeterschießen durch. Viel bitterer als das Pokal-Aus für den SCR war die Rote Karte für Mika Höfemann in der Nachspielzeit (90.+3).
Der Gast startete seine 90-Kilometer lange Anreise mit dem Bus um 16:45 Uhr. Deshalb musste Trainer Torsten Klein auch auf den einen oder anderen Leistungsträger verzichten. Dafür war der Bus vollgepackt mit einigen Schlachtenbummlern des Tabellenführers.
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Trotzdem legte Bruchhausen-Vilsen gleich los wie die Feuerwehr. Rinteln bekam in der ersten Viertelstunde kein Bein auf die Erde. Jannik Bartram (5.) rettete auf der Linie zur Ecke. Der Standard flog mit Schmackes in den Strafraum, Rinteln klärte nicht konsequent und Nick Brockmann (6.) staubte zum 0:1 ab. Danach vergab Manka Madun (15.) aus spitzem Winkel.
Der SC Rinteln schwamm sich frei und glich urplötzlich aus. Mika Höfemann setzte sich energisch durch, passte zum mitgelaufenen Oliver Meinardus, der das Spielgerät vom Strafraumeck zum 1:1-Ausgleich (18.) in den Winkel schweißte. Ein Traumtor.
Der Torerfolg impfte den Rintelnern Selbstbewusstsein ein. Von nun an begegnete der Tabellenletzte dem SV Bruchhausen-Vilsen auf Augenhöhe, hatte bis zur Pause sogar die besseren Chancen. Höfemann (32.) verpasste in der Mitte ein Lohmeier-Zuspiel um Haaresbreite.
Kurz vor der Pause hatte Rinteln zwei Hochkaräter zur Führung auf dem Schlappen. Nach einem Pass in die Tiefe zündete Luca Lohmeier seinen Turbo, umkurvte den Gäste-Keeper und schoss aufs leere Tor. Doch leider zu schwach, ein Abwehrspieler spitzelte mit einem langen Bein das Leder von der Linie (43.). Nur zwei Minuten später tauchte Höfemann in zentraler Position auf, doch sein Versuch war zu harmlos. Kein Problem für Torwart Maximilian Kues. So blieb es zur Pause beim 1:1.
Nach dem Seitenwechsel erwischte der SC Rinteln einen Traumstart. Nach einem Missverständnis in der Gäste-Defensive fackelte Lohmeier nicht lange und netzte per Aufsetzer aus 25 Metern ein – 2:1 für den SCR (46.). Doch die Antwort des SV Bruchhausen-Vilsen ließ nicht lange auf sich warten. Nach einer Flanke stellte Rinteln das Decken im eigenen Sechzehner ein, Manka Madun (53.) war völlig blank und nickte zum 2:2 ein.
Das Spiel war weiter sehr intensiv. Rinteln lauerte auf Ballverluste des Gegners und schnelle Umschaltmomente. Oliver Meinardus (62.) verzog. In der 70. Minute lag der Ball im Netz der Gäste. Luca Lohmeier traf, doch Schiedsrichter Julian Krisp pfiff ein Handspiel des Torschützen ab. Lohmeier (78.) und Bedey (86.) hatten danach kein Schussglück. Weiter 2:2.
Als sich alle so langsam mit dem Elfmeterschießen anfreundeten, wurde es noch einmal hektisch. Krisp zog in der 93. Minute die Rote Karte an den bereits verwarnten Höfemann. Der Schiedsrichter hörte das Wort „Vollspast“, Höfemann beteuerte seine Unschuld und auch der Gegenspieler des Rintelner Stürmers hörte keine Beleidigung gegenüber dem Unparteiischen.
Im Elfmeterschießen wurden eifrig Fahrkarten geschossen. Für den SCR trafen Julian Bedey, Kastriot Rexhepi und Constantin Rachow. Torben Maibaum setzte den Ball in den Nachthimmel, Max Gahr schoss weit vorbei und Jannik Bartram scheiterte an Torwart Kues.
Auf der Gegenseite hielt SCR-Keeper Benjamin Lohmann den Elfer von Nick Plate, Jakob Warnke traf nur den Pfosten. Erfolgreich waren Nick Brockmann, Luca-Ole Rother und Jan-Christoph Kornau. Den letzten Elfer nagelte Manka Madun unter die Latte zum 6:5-Erfolg für den SV Bruchhausen-Vilsen.
SCR-Trainer Rolf Bartram sah ein starkes Spiel seiner Elf. „Wir belohnen uns einfach nicht für unseren Aufwand. Das ist sehr schade. Wir müssen weiter an uns glauben, dürfen nicht aufstecken“, so Bartram. Die Rote Karte verhagelte aber Bartram die Laune. „Damit fehlt der nächste Spieler, der nächste Stürmer“, ärgerte sich der SCR-Coach maßlos.
SCR: Benjamin Lohmann, Richard Stumpf, Torben Maibaum, Constantin Rachow, Mika Höfemann, Luca Lohmeier, Sami Ibisi, Oliver Meinardus (71. Kastriot Rexhepi), Jannik Bartram, Max Gahr, Julian Bedey.
SV: Maximilian Kues, Jan-Christoph Kornau, Florian Wacker (76. Moritz Wohlers), Jakob Warnke, Moritz Warnke (71. Luca-Ole Rother), Nick Brockmann, Manka Madun, Dennis Böschen, Nick Plate, Lauritz Meyer (67. Justus Wicke), Jost-Eike Behrens.
