SC Auetal spielt 2:2 in Liekwegen und ist seit 17 Spielen ungeschlagen
Foto: Lukas Herrmann (rechts) bremst SG-Routinier Christos Christou, der kurz vor Schluss den Siegtreffer um Haaresbreite verpasste.
Fußball. In der Kreisliga hat der SC Auetal seine imposante Serie ausgebaut. Beim 2:2 bei der SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten blieb der Tabellenzweite im 17. Spiel in Folge ungeschlagen. Allerdings sah SCA-Trainer Thomas Reh kein gutes Spiel seiner Elf. „Nach den starken Leistungen muss ich meinen Jungs aber auch mal ein schlechtes Spiel zugestehen. Irgendwie war heute die Luft raus“, meinte der Fußball-Experte nach dem Remis beim Tabellenachten.
An den letzten Auftritt des SC Auetal in Liekwegen werden sich die wenigsten Spieler erinnern. Wohl aber noch Tobias Feldmann, der am 27. September 2009 den SCA in Führung brachte, als der TSV Liekwegen noch eigenständig unterwegs war. Am Ende siegten die Gäste aus dem Auetal mit 2:1. Liekwegen stieg ab und war in dieser Konstellation nie mehr gesehen.
Momentan eilt die Mannschaft von Thomas Reh von Erfolg zu Erfolg. Seit 17 Spielen ist sie ohne Niederlage (14 Siege, 3 Unentschieden) und knackt derzeit auch den Vereinsrekord. Zumindest, was die Phase nach der Fusion 2008 betrifft. Die alte Bestmarke aus Marco-Gregor-Zeiten (2017) ist Makulatur. Damals sprang Platz 2 in der Kreisliga heraus (58 Punkte) und die Pokalfinal-Teilnahme. Aktuell liegen die SCA-Kicker auch auf Platz 2 (nun 63 Punkte) und haben die Fahrkarte zum Endspiel in der Tasche.
Ins Tor rückte wieder Frederik Meier, der letzten Sonntag auf „Bildungsurlaub“ war. Meier sah sich als bekennender SC-Freiburg-Fan das DFB-Pokalfinale an. „Leider habe ich aus dem Elfmeterschießen nichts gelernt. Höchstens, wie man es nicht machen sollte“, schmunzelt der SCA-Schlussmann. „Denn kein Elfer wurde gehalten.“ Gut möglich, dass das hiesige Pokalfinale (Pfingstsamstag, 4. Juni) ebenfalls in das Elfmeterschießen geht.
Die Partie nahm sofort Fahrt auf. Philip Dunkley (12.) brachte den SCA mit 1:0 in Front. Doch die SG glich postwendend durch Timo Schmalz (13.) zum 1:1 aus. Die Gäste wollten mit einem Auswärtssieg die Tür zur Vizemeisterschaft weit aufmachen. Tim Neermann (23.) schoss den SCA wieder in Führung. Im zweiten Spielabschnitt übernahm die SG das Kommando. Es spielten nur noch die Hausherren und sie drängten auf den Ausgleich. Dieser fiel dann auch in der 66. Minute. Nach einer Ringereinlage von Pierre van de Löcht gegen Nico Altmann zeigte Schiedsrichter Kevin Mack auf den Punkt. Timo Schmalz schnürte seinen Doppelpack und erzielte das 2:2.
Von Seiten des SC Auetal war in der zweiten Halbzeit nur die Doppelchance von Samer Mahmo zu erwähnen (80.). Bei einem weiten Pass von Justin Andre erwischte er den Ball nicht voll. Eine halbe Minute später stand Mahmo frei vor dem gegnerischen Torwart, fand aber in Schlussmann Robin Ronnenberg seinen Meister.
SG-Trainer Endrik Kording zeigte sich nach dem Spiel sichtlich zufrieden: „Wir hatten letzten Sonntag gegen Lüdersfeld eine indiskutable Leistung geboten (1:2). Heute zeigte meine Mannschaft die richtige Reaktion. Wir waren voll im Spiel drin; eigentlich gehörte die zweite Halbzeit uns. Mit einem Quäntchen Glück hätten wir sogar das dritte Tor gemacht.“ Stimmt, denn in der 89. Minute brannte es lichterloh im SCA-Strafraum. Eine Hereingabe von Timo Schmalz, an Torwart und Abwehr vorbei, verfehlte der einschussbereite Christos Christou vor dem leeren Tor um Haaresbreite.
Fazit: Die Auetaler Erfolgsbilanz (17 Spiele ohne Niederlage) bleibt zwar bestehen, aber der SCA-Anhang zeigte sich arg enttäuscht. Volker Müller, der 2. Vorsitzende des Vereins, sprach von einem „Grottenkick“ und überlegte eine Viertelstunde vor Spielende, gar nach Hause zu fahren. Vermutlich dachten alle Spieler mehr an das Pokal-Endspiel.
SCA: Frederik Meier, Tobias Feldmann (52. Justin Andre), Florian Meyer, Tim Neermann, Pierre van de Löcht (76. Jan-Hendrik Franke), Marc Steinsiek, Nico Winkelhake (70. Samer Mahmo), Lukas Herrmann (83. Maurice Pernau), Niklas Brecht, Benedikt Friedrichs, Philip Dunkley.
