Profitrainer Marco Antwerpen besucht das Schaumburger Land und hält einen Vortrag beim SV Engern
Foto: SVE-Jugendleiter Holger Strohmeier (links) und Leon Harting (rechts) begrüßen Profitrainer Marco Antwerpen zu einem Vortrag beim SV Engern.
Text und Fotos: Anna Rauhut
Jugendfußball. Am vergangenen Montag hat der SV Engern in Kooperation mit dem niedersächsischen Fußballverband Kreis Schaumburg, bei Bockwurst und Getränken, den Ex-Spieler und heutigen Trainer des SV Waldhof Mannheim Marco Antwerpen begrüßt. Unter der Headline „Kinder und Jugendtraining leicht gemacht: Tipps und Strategien” hielt der 52-Jährige einen Vortrag von einer halben Stunde. Im Anschluss begann ein offener Dialog, indem Trainer der Vertretenden Schaumburger Vereine Fragen stellen konnten. Aber nicht nur Schaumburger Trainer:innen fanden ihren Weg nach Engern, auch das Trainerteam, der in der Bezirksliga spielenden Frauen-Mannschaft von Rot-Weiß Rehme aus Nordrhein-Westfalen nahm die 35 Kilometer Anfahrt in Kauf, um Marco Antwerpen sprechen zu hören.
Der Vortrag begann mit einer Anekdote, in der klar wurde, dass im Fußball die Bälle im Training im Vordergrund stehen sollten. Ohne Wiederholungen und aktiven Ballkontakt können keine Vorschritte als Mannschaft oder individuelle Spieler:innen gelingen.
Zudem erläuterte Antwerpen seinen Werdegang, denn auch er begann seine Trainer-Karriere als Ehrenamtler neben einer Hauptberuflichkeit, sowie es bei den meisten zuhörenden Trainern und Trainerinnen der Fall ist. Schnell wurde klar, dass der Trainerjob nicht immer einfach ist und ein qualitatives Training nicht in der Mittagspause erstellt werden kann. Als Trainer hat man den Kindern und Jugendlichen gegenüber eine Verantwortung. „Wir wollen keine Talente verlieren“, betonte Antwerpen.
Im Kindesalter sei die Technik das, was die Kinder nicht nur schnell adaptieren, sondern das, was die besten Voraussetzungen für den weiteren Werdegang der Spieler und Spielerinnen schaffe. Während der Fokus in der Jugend eher auf der Taktik und dem Positionsspiel liege.
Als Trainer solle man die Balance zwischen Unterforderung und Überforderung finden und währenddessen noch Variabilität, Beweglichkeit und Koordination vereinen. Auch appellierte Antwerpen an die Trainer und Trainerinnen, dass Mentalität wichtig sei. Das Training solle das beste Erlebnis des Tages sein. Hilfsmittel, wie Hütchen, Stangen, Tore, Bälle und Leitern seien essenziell.
Durch einen Zuhörer angeregt, fragte Antwerpen ins Publikum, wie die neuen FUNino-Regeln bei den Kindern hier in Schaumburg ankämen. Diese neue Spielphilosophie beinhaltet, ein drei gegen drei, kleine Tore, zehn Minuten Spielzeit. FUNino sind aber nicht nur Regeln, dahinter steht ein pädagogisches Konzept. Das Kind steht im Vordergrund, alle Gegebenheiten wie zum Beispiel Feldgröße werden angepasst, sodass der Spaß im Vordergrund steht und die Spieler oder Spielerinnen möglichst viel Zeit mit dem Ball am Fuß verbringen können. Antwerpen sichtlich überrascht über die positive Rückmeldung, betonte dass das Ergebnis dieser Neuerung erst in 10 bis 15 Jahren ersichtlich wird.
Der Weg muss manchmal schwierig sein. „Der Trainer kann den Spieler oder die Spielerin unterstützen aber ihm oder ihr nicht alles abnehmen“, betont Antwerpen noch einmal. Jedes Kind und jeder Jugendlicher, dem man begegnet, könnte potenziell der nächste Profispieler sein.
Als Dankeschön für seinen Vortrag erhielt Antwerpen vom SV Engern ein Präsent und wurde mit einem dreifachen Applaus der 50 Teilnehmer:innen verabschiedet. Somit endete eine spannende Stunde für Trainer und Trainerinnen im Austausch mit Kollegen und Kolleginnen. Und das Fazit lautete: Alles in Allem ein gelungenes Event!
