Sie lesen gerade
TSV Eintracht Exten: Viele freiwillige Helfer verwandeln den B-Platz in eine neue Spielstätte

TSV Eintracht Exten: Viele freiwillige Helfer verwandeln den B-Platz in eine neue Spielstätte

Foto: Ralf Kaufmann (von links), Dennis Bub und Florian Schuba schneiden den Ausgang für die Zuschauer frei.

Diese Geschichte ist nur ein Beispiel von vielen für ein funktionierendes Vereinsleben. In Zeiten von Corona sowie strengen Hygienevorschriften und Abstandsregelungen wird von den ehrenamtlichen Vereinsvertretern für die Umsetzungen der Konzepte viel Arbeit abverlangt. Die Nachricht war für den TSV Eintracht Exten ein Schock. Der A-Platz ist von Larven befallen und wurde von der Stadt Rinteln umgehend für unbestimmte Zeit gesperrt. Doch die neue Fußballsaison stand vor der Tür. Nun war guter Rat teuer. Der Eintracht-Vorsitzende Alexander Jaskulski trommelte sein Vorstandsteam zusammen und diskutierte über eine Problem-Lösung. Da die Eintracht über einen Trainingsplatz verfügt, wurde der B-Platz mit vielen freiwilligen Helfern und unter tagelangem Einsatz coronakonform hergerichtet.

Viele freiwillige Hände konnte Jaskulski bei den Arbeitseinsätzen begrüßen. Denn es stand jede Menge Arbeit für die Mitglieder auf den Einsatzplänen. Die Hecken rund um den Platz mussten beschnitten sowie ein weiterer Ausgang für die Zuschauer frei geschnitten werden. Die Ortsfeuerwehr organisierte 60 bis 70 Stühle, die zum Derby gegen den SV Engern aufgestellt wurden. „Wir haben den Platz auch in der Breite um einen halben Meter verkleinert, damit genügend Raum an der Seitenlinie für die Zuschauer und den Schiedsrichterassistenten ist“, berichtet Eintracht-Fußballchef Ralf Kaufmann. Die Zonen für Spieler und Zuschauer wurden gekennzeichnet und eingerichtet.

An einem Heimspieltag sind die erste und zweite Herrenmannschaft sowie das Frauenteam im Einsatz. „Das müssen wir in Zukunft entzerren, da wir nur zwei Umkleidekabinen für die Spieler haben und auch nur eine Schiedsrichterkabine besitzen“, sagt Kaufmann. Aber auch Extens Ortsbürgermeister Bernd Kirchhoff griff der Eintracht unterstützend unter die Arme. Zusammen mit Heiko Vietmeier von der Stadt Rinteln wurde geregelt, dass das Dorfgemeinschaftshaus (DGH) als Durchgang und als Umkleidebereich genutzt werden kann. Auch die Toilettensituation hat sich durch die Nutzung des DGH entspannt. „Trotzdem müssen einige Spiele verlegt werden“, weiß Kaufmann. Die Altherren und Altsenioren spielen in Krankenhagen, die Zweite soll in Zukunft immer samstags ihre Heimspiele austragen. „Dadurch kommt für die Ehrenamtlichen ein weiterer Tag an Arbeit hinzu. Aber, wir können keine drei Spiele hintereinander durchführen“, erklärt Kaufmann. Einmal die Woche trifft sich nun eine „Corona-Runde“ bei der Eintracht, wo die Spielverlegungen, Trainingskapazitäten und das Wochenende genau besprochen werden.

Die Stadt Rinteln bekämpft den Larvenbefall des A-Platzes mit einer „biologischen Keule“. „Danach wird der Platz für Wochen und Monate nicht bespielbar sein“, berichtet Kaufmann. Die Larven hätten sogar schon die Wurzeln des Rasens beschädigt, dadurch würde auch die Grasnarbe zerstört. „Wahrscheinlich findet bis Ende des Jahres kein Spiel mehr auf dem A-Platz statt. Alles andere wäre ein Wunder“, glaubt Kaufmann. Nur gut, dass die Eintracht einen zweiten Platz in einem guten Zustand habe, sonst wäre das Chaos perfekt gewesen.

Auch der 76-jährige Gerhard Bode (rechts) hilft zur Freude von Kaufmann mit.
Auch der 76-jährige Gerhard Bode (rechts) hilft zur Freude von Kaufmann mit.