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Annullierung oder Ist-Stand werten: Die Meinungen gehen auseinander!

Annullierung oder Ist-Stand werten: Die Meinungen gehen auseinander!

Foto: Steffen Führing, Trainer des Kreisligisten TSV Eintracht Exten.

Die Welt ist im Ausnahmezustand. Das Coronavirus verbreitet sich mit rasender Geschwindigkeit um den Erdball. Alle Kontinente, alle Länder und alle Regionen sind massiv betroffen. Im Gegensatz zu an Erkrankungen gibt es gegen das Coronavirus noch keinen Impfstoff. Der wird mit Hochdruck entwickelt und muss danach am Menschen getestet werden. Die Experten gehen davon aus, dass ein Mittel gegen das Coronavirus voraussichtlich im ersten Quartal des nächsten Jahres zum Einsatz kommen könnte.

Bezüglich dieser Fakten müssen sich die Politik, die Wirtschaft und das Freizeitverhalten der Menschen auf diese Situation einstellen. Und dieser Zustand wird noch über Monate anhalten. Massenveranstaltungen, wie sie sie im Sport gibt, werden auf lange Sicht ausgesetzt bleiben. Da stellt sich die Frage, wie man mit den laufenden Spielserien in den verschiedenen Sportarten umgehen sollte?

„Sollte, wie zu erwarten, bis Ende April der Spiel- und Trainingsbetrieb ruhen, kann die Saison nicht regulär beendet werden“, sagt Steffen Führing, Trainer des Kreisligisten TSV Eintracht Exten. „Die Spieler mit dann teilweise notwendigen drei Spielen pro Woche zu belasten, nachdem ein bis zwei Monate auch nicht trainiert werden konnte, wäre für die Gesundheit der Spieler nicht zu verantworten.“ Wie die Saison zu bewerten sei, das sollten die Verbände und Gremien zeitnah entscheiden, so Führing. „Für mich persönlich kann es nur eine Annullierung geben. Aber egal, wie es kommt, wie werden alle Entscheidungen bedenkenlos hinnehmen.“

Uwe Oberländer, Trainer des Bezirksligisten SC Rinteln.
Uwe Oberländer, Trainer des Bezirksligisten SC Rinteln.

„Niemand weiß, wie es weitergehen wird. Ich möchte nicht in der Haut der Entscheidungsträger stecken. Für die einen entscheiden sie richtig, für die anderen falsch. Eins steht aber außer Frage, die Gesundheit aller sollte immer an erster Stelle stehen“, so Uwe Oberländer, Trainer des Bezirksligisten SC Rinteln. „Wir werden jede Entscheidung, egal wie sie ausfällt, mittragen.“

Christel Struckmann, 1. Vorsitzende des TSV Krankenhagen.
Christel Struckmann, 1. Vorsitzende des TSV Krankenhagen.

„Wir machen Pause, räumen unsere Büros auf und erledigen Dinge, die sonst liegenbleiben“, sagt Christel Struckmann, die 1. Vorsitzende des TSV Krankenhagen. „Fußball ist nicht das wichtigste im Leben, das sollte wohl jeder langsam begreifen. Von meiner Seite aus, sollte die Serie nicht zu Ende gespielt werden. Wer meint, dass eine Wertung unbedingt sein muss, der wird sich wohl mit der Wertung der Hinserie zufriedengeben müssen. Alles andere wäre unfair.“

Auf die Frage, ob die Olympischen Spiele stattfinden sollten, antwortet sie: „Die Sicherheit der Menschen steht an oberster Stelle. Es muss auch einmal ohne Sport gehen. Solange die Lage kritisch ist, sollten keine Spiele und Meisterschaften ausgetragen werden. Das ist für uns alle schmerzlich, aber die Gesundheit geht vor.“

Maximilian Ehlert, Teamsprecher der 1. Tischtennis-Herren-Mannschaft des TSV Todenmann-Rinteln.
Maximilian Ehlert, Teamsprecher der 1. Tischtennis-Herren-Mannschaft des TSV Todenmann-Rinteln.

„Der Spiel- und Trainingsbetrieb ruht bis zum 17. April. Danach wäre die Option, die Saison nach hinten zu verlagern, und die Spiele nachzuholen. Allerdings gehe ich auch davon aus, dass die Ruhepause verlängert wird, und dann keine Spiele mehr stattfinden werden“, meint Maximilian Ehlert, Teamsprecher der 1. Tischtennis-Herren-Mannschaft des TSV Todenmann-Rinteln, die in der Bezirksoberliga Spitzenreiter ist. „Natürlich wäre es für uns und alle Mannschaften, die um den Aufstieg spielen, ein absoluter Schlag ins Gesicht, wenn die Saison ohne Wertung bleibt, da man ja sonst eine ganze Saison umsonst gespielt hat. Der Ist-Stand als Wertungsgrundlage zu nehmen, ist aber auch schwierig, da manche Mannschaften, die gegen den Abstieg spielen, ihre wichtigen Partien jetzt noch im März und April gehabt hätten. Eine Alternative wäre, nur die Hinrunde zu werten. Das wäre meiner Ansicht nach fairer, da alle Mannschaften gleichviel Spiele absolviert haben.“

Ehlert plädiert auch für eine Verlegung der Olympischen Spiele. „Die Spiele leben von den Zuschauern. Geisterspiele, wie zuletzt in der Bundesliga und der Champions-League, sind einfach nicht das Wahre.“