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Jugendleiter richten sich auf Annullierung und „Funino“ ein

Jugendleiter richten sich auf Annullierung und „Funino“ ein

Foto: Auch bei den Jugendlichen läuft es wohl auf einen Saisonabbruch mit Annullierung der Spielzeit 2020/21 hinaus.

Jugendfußball. Manche Angelegenheiten erledigen sich von ganz alleine. Zum Beispiel die Frage, in welcher Form der Schaumburger Fußballnachwuchs die Saison zu Ende spielt. Sie sollte eigentlich auf dem vom Jugendausschuss-Vorsitzenden Peter Krebs einberufenen virtuellen Treffen der Jugendleiter am vergangenen Sonnabend (27. März) besprochen werden. Doch schon im Vorfeld deutete sich an, dass es auf eine Annullierung der Saison hinauslaufen wird. Die ansteigenden Ansteckungszahlen zwingen auch den Niedersächsischen Fußballverband (NFV) zu dieser Entscheidung, die voraussichtlich am 31. März vom Verbandstag offiziell beschlossen wird.

An dem wird auch Schaumburgs Vorsitzender Reinhard Stemme teilnehmen. „Es sieht wie eine Kehrtwende des NFV aus, der plante, die Saison fortzusetzen“, erklärte er. Es sei in Wahrheit aber nur die Anpassung an eine verschärfte Corona-Realität. „Vor diesem Hintergrund geht es für uns jetzt darum, wie wir die Zeit bis zum Sommer nutzen“, sagte Krebs. Er versprach, für die Jahrgänge bis zur F-Jugend einen Plan vorzubereiten, falls die Corona-Daten und die resultierenden gesetzlichen Regelungen doch wieder Spiele zulassen. Die unteren Jahrgänge sollen dann in Turnierform spielen. Bei den Meldefristen bleibt es beim 15. Juli. Sollte die Annullierung kommen, könne sich das aber noch ändern, gab Krebs bekannt.

Einmal im Gespräch, wurden bei dem 35-minütigen Treffen auch andere Themen angesprochen, „Funino“ zum Beispiel. Nach den Plänen des DFB wird diese Spielform bei der G- und F-Jugend demnächst verpflichtend. „Wir sollten da nichts verzögern“, meinte Krebs. „Funino ist nämlich eine tolle Sache.“ Gespielt wird in der Regel mit drei gegen drei Spielern auf vier Tore ohne Torwarte. Zweck dieser Spielform ist es, dass mehr Ballkontakte, mehr Dribblings und mehr unterschiedliche Spielsituationen entstehen. Dafür benötigen die Vereine allerdings Mini-Tore, was finanziert werden muss. Doch einige Trainer sahen die neue Spielform bislang auch fußballerisch skeptisch. „Wir haben im Vergleich zu anderen Fußballkreisen schon Zeit verloren“, stellte der Enzer Jugendleiter Frank Altewolf fest. Man solle doch bitte aufhören, sich an den Bedenkenträgern zu orientieren. Schaumburg werde sonst abhängt. Das kam an. Peter Krebs kündigte an, spätestens im nächsten Jahr Funino-Festvials vorzubereiten. Außerdem soll auf Anregung von Frank Fuchs von der JSG Liekwegen/Obernkirchen ein Funino-Schautag organisiert werden, bei dem sich die Trainer der Vereine informieren können.

Auch die jeweils aktuell geltenden Regelungen zum Trainingsbetrieb bei den Spielern bis 14 Jahren kamen zur Sprache. Viele Jugendleiter verloren im Inzidenz- und Regelungsdickicht zuletzt den Überblick. Gelten die Vorgaben des NFV oder die des Landkreises Schaumburg? Wo findet man die aktuellen Informationen? Die Vereine wünschten, dass der NFV-Kreisvorstand tätig wird, und das sagte Stemme zu. „Wir fragen uns durch und wir werden die geltenden Quellen veröffentlichen“, versprach er.