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TTC Borstel stieg schon 1989 in die 1. Bezirksklasse auf

TTC Borstel stieg schon 1989 in die 1. Bezirksklasse auf

Foto: Karsten Neermann (v.l.), Frank Hanke, Heinrich Watermann und Andreas Trute im Aufstiegsrausch.

Tischtennis. Die Herren des TTC Borstel stiegen im Jahr 1989 zum ersten Mal in die 1. Bezirksklasse auf. Der Abstieg folgte schon ein Jahr später. In den Folgejahren schaffte der TTC immer wieder einmal den Sprung in die 1. Bezirksklasse, stieg aber oft nach kurzer Zeit erneut ab. In der abgelaufenen Saison 2019/20 konnte der TTC Borstel einmal mehr den Aufstieg in die 1. Bezirksklasse feiern. Durch den häufigen Wechsel zwischen der 2. und 1. Bezirksklasse erwarb sich das Auetaler Team den Ruf einer „Fahrstuhl-Mannschaft“.

Der TTC Borstel stieg mit Frank Hanke (v.l.), Andreas Trute, Andreas Bebermeier, Heinrich Watermann, Karsten Neermann und Holger Lampe 1989 zum ersten Mal in die 1. Bezirksklasse auf.
Der TTC Borstel stieg mit Frank Hanke (v.l.), Andreas Trute, Andreas Bebermeier, Heinrich Watermann, Karsten Neermann und Holger Lampe 1989 zum ersten Mal in die 1. Bezirksklasse auf.

Seit den 50er-Jahren spielten die Herren des TTC Borstel immer auf Bezirksebene. Die 2. Bezirksklasse war die sportliche Heimat. 1977 stieg der TTC jedoch in die Kreisliga ab. Die Rückkehr in die 2. Bezirksklasse gelang dann nach der Saison 1984/85. Fortan war das Ziel, in die 1. Bezirksklasse aufzusteigen.

In dieser Zeit waren drei Spieler aus Kathrinhagen zum TTC nach Borstel gewechselt:
Andreas Trute als Spitzenspieler für das obere Paarkreuz, Karsten Neermann für das mittlere und Frank Hanke für das hintere Paarkreuz. Nach Vize-Meisterschaften in den Jahren 1986, 1987 und 1988 war es dann die Saison 1988/89, in der der Aufstieg in die 1. Bezirksklasse endlich realisiert wurde.

Heinrich Watermann war 1989 TTC-Kapitän.
Heinrich Watermann war 1989 TTC-Kapitän.

„Bereits die Hinrunde absolvierten wir ungeschlagen. Knappe 9:7-Siege gegen Hespe IV, Steinbergen und Obernkirchen sowie ein 8:8-Remis gegen Todenmann II zeigten jedoch, dass der angepeilte Aufstieg kein Selbstläufer wird. In der Rückrunde waren wir hoch konzentriert und gewannen Spiel auf Spiel“, erinnert sich Frank Hanke.

Andreas Trute und Heinrich Watermann bildeten das obere Paarkreuz. „Andi, auch Otto wegen seiner Ähnlichkeit mit einem Komiker aus Ostfriesland genannt, war unser bester Mann und kam auf insgesamt 26:8 Siege“, weiß Hanke noch heute. „Andi gehörte über zwei Jahrzehnte zu den besten Spielern in den Bezirksklassen. Heinrich Watermann war ein Abwehrfuchs mit unbändigem Einsatz und Siegeswillen. Er kam auf 16:18 Siege.“ Heinrich Watermann war der Manager, Mannschaftsführer, Statistiker und Organisator im Team, und hielt alle Ergebnisse akribisch fest.

Karsten Neermann gehörte 1989 ebenso zum Aufstiegs-Team wie 2020.
Karsten Neermann gehörte 1989 ebenso zum Aufstiegs-Team wie 2020.

Im mittleren Paarkreuz spielten Karsten Neermann (20:8 Siege) und Andreas Bebermeier (18:13 Siege). „Andreas hatte einen gefürchteten Anti-Belag und Karsten eine schnelle und klatschende Rückhand“, so Hanke.

Im unteren Paarkreuz spielte an Position 5 Frank Hanke sehr stark mit 25:3 Siegen auf und wurde von Holger Lampe mit 13:10 Siegen unterstützt. Beide agierten mit offensiver Topspin-Vorhand und Kontrolle auf der Rückhand.

Trute und Neermann waren mit 18:2 Siegen das stärkste Doppel der Spielklasse. „Mit Erfolgen im entscheidenden letzten Doppel machten die beiden oft den Sieg klar“, ist Hanke noch heute voll des Lobes. Ersatzspieler waren damals Ingo Möller und Dieter Gbur. „Ingo und Dieter waren noch junge Spieler der 2. Mannschaft. Zusätzlich halfen Jörg Ruhe und Dirk Blaue aus“, erinnert sich Hanke.

Dieter Gbur: 1989 Ersatz-Spieler – 2020 Top-Spieler.
Dieter Gbur: 1989 Ersatz-Spieler – 2020 Top-Spieler.

Die Spiele im oberen Paarkreuz gegen Spitzenspieler wie Huff (Steinbergen), Borne (Obernkirchen), Pinjuh (Rinteln II), Seele (Hespe IV) und Bobolz (Rusbend III) waren immer sehenswert. Gegner im mittleren Paarkreuz waren Böger und Mohme (beide Steinbergen), Bornemann (Bückeburg), Wömpner (Luhden) und Oetterer (Obernkirchen). Im unteren Paarkreuz hießen die Gegner Striepling (Rinteln II), Hundenborn (Todenmann II), Lange (Steinbergen), Waldeck (Hespe IV) und Krömer (Rusbend III).

Am Ende der Saison standen 33:3 Punkte zu Buche, wobei die einzige Niederlage am letzten Spieltag gegen Hespe IV resultierte. Aber da stand der Aufstieg schon fest. Vize-Meister wurde der TSV Hespe IV vor dem SV Obernkirchen und TSV Steinbergen.

„Wie immer in Borstel war die Kameradschaft und das Miteinander im Verein eine wesentliche Säule des Erfolges. Ob Vorstand mit Willi Bredemeier und Elsbeth Büthe oder die Unterstützung durch die Fans aus den Herren- und Damenmannschaften – alles passte beim TTC Borstel“, blickt Frank Hanke noch gerne zurück.

Nach dem erstmaligen Aufstieg 1989 in die 1. Bezirksklasse musste der TTC Borstel im Folgejahr gleich wieder zurück in die 2. Bezirksklasse. Die Mannschaft entwickelte sich in den nächsten Jahrzehnten zu einer „Fahrstuhl-Mannschaft“. In der jetzt startenden Saison 2020/21 ist das Team wieder einmal in der 1. Bezirksklasse angekommen. Mit Heinrich Watermann, Karsten Neermann, Ingo Möller und Dieter Gbur sind noch vier Spieler aus der damaligen Zeit aktiv, und somit seit mehr als 30 Jahren in der 1. Mannschaft dabei.

Ingo Möller ist noch heute eine Stütze des TTC-Teams.
Ingo Möller ist noch heute eine Stütze des TTC-Teams.