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SV Hattendorf erste Trainerstation von „Auge“ Buchholz

SV Hattendorf erste Trainerstation von „Auge“ Buchholz

Foto: Jens Watermann (vorne) war der Lenker und Denker im Spiel des SV Hattendorf.

Fußball. Nach vielen Jahren unter den Trainern Lutz Kreuz und Dieter Jahnke übernahm vor der Saison 1994/95 Günther „Auge“ Buchholz in seiner ersten Trainerstation den SV Hattendorf für ein Jahr in der Kreisliga.

Der langjährige Leistungsträger des Oberligisten TuS Hessisch Oldendorf übernahm eine über viele Jahre eingespielte Truppe mit starken Spielern wie Michael Watermann, Stefan Müßel, Uwe Warnecke, Felix Bartholdy oder Carsten Hauser.

Der SV Hattendorf in der Saison 1994/95: Michael Hothan (h.v.l.), Jürgen Peter, Friedbert Gellermann, Wilfried Dierssen, Uwe Warnecke, Carsten Hauser, Michael Watermann, Friedrich-Wilhelm Trute, Trainer Günther „Auge“ Buchholz, Frank Gast (v.v.l.), Jens Watermann, Felix Batholdy, Thorsten Bregulla und Stefan Müßel. Auf dem Foto fehlt Thomas Peter.
Der SV Hattendorf in der Saison 1994/95: Michael Hothan (h.v.l.), Jürgen Peter, Friedbert Gellermann, Wilfried Dierssen, Uwe Warnecke, Carsten Hauser, Michael Watermann, Friedrich-Wilhelm Trute, Trainer Günther „Auge“ Buchholz, Frank Gast (v.v.l.), Jens Watermann, Felix Batholdy, Thorsten Bregulla und Stefan Müßel. Auf dem Foto fehlt Thomas Peter.

Das eine oder andere Mal schnürte „Auge“ selbst die Fußballschuhe beim SVH, bevor sein schon oft operiertes Knie dann doch endgültig den Dienst versagte. Das hielt „Auge“ aber nicht davon ab, mit den Jungs nach dem Training und den Spielen noch das eine oder andere Bierchen in der Kultstammkneipe „Erna“ zu leeren und dort den einen oder anderen Skat zu spielen. „Er konnte Fußball sehr viel besser spielen als Skat“, erinnert sich ein Spieler. Mit vielen ist Günther Buchholz noch heute befreundet und feiert gern den einen oder anderen runden Geburtstag zusammen.

In der Mannschaft von 1994 standen einige Spieler, die den SV Hattendorf über fast ein Jahrzehnt prägten.

Carsten Hauser war genialer Keeper, überragend auf der Linie, gut in der Strafraumbeherrschung. Manchmal war er jedoch mit sich und der Welt so unzufrieden, dass er sein Trikot dann am liebsten in die Tonne stecken wollte.

Stefan Müßel war damals der wohl technisch beste Innenverteidiger der Kreisklasse und Kreisliga. Er hatte ein überragendes Stellungsspiel und ließ fast jeden Gegenspieler verzweifeln. Eine Mannschaftsfeier ohne ihn war eine verlorene Feier. Müßel übernahm auch als Funktionär Verantwortung und war später einige Jahre 2. Vorsitzender des SVH.

Jens Watermann war technisch exakt das Gegenteil von Stefan Müßel, aber ein extrem unangenehm zu spielender Verteidiger. Manchmal Weltklasse, manchmal 4. Kreisklasse. Michael Hothan, wuselig, quirlig, emsig, unberechenbar, manchmal kaum zu stoppen, konnte Spiele im Alleingang entscheiden.

Thomas (Thommy) Peter war der Libero mit dem wohl härtesten Schuss in der Klasse. Starkes Stellungsspiel, überragendes Auge, einzig die Kondition spielte ihm manchmal einen Streich. Michael Watermann war der Dreh- und Angelpunkt des SVH in dieser Zeit. Er konnte ein Spiel lesen wir kein anderer, überragende Technik, defensiv auf der 6 oder als Libero immer top. Einer der wichtigsten Leistungsträger in der Truppe. Als er berufsbedingt und durch Umzug später nicht mehr dabei war, entstand ein großes Loch in der SVH-Fußballwelt.

Uwe Warnecke war der Mann mit der wohl besten Technik in der Truppe und spielte auf der linken Seite manchen Gegenspieler schwindelig. Er konnte den Ball auf einem Bierdeckel 200 Mal hochhalten, war aber sehr verletzungsanfällig. Später gehörte er viele Jahre im Vorstand des SVH als Schriftführer zu den führenden Köpfen im Hintergrund.

Wilfried „Lunge“ Dierssen rannte jedes Spiel mehr als mancher Bundesligaprofi heute. Immer toller Einsatz, manchmal aber zu ehrgeizig und verlor dabei den Überblick und die Coolness.

Thorsten Bregulla war als Pohler einer der wenigen, der von außerhalb kam. Über viele Jahre gehörte ihm die rechte Seite des SVH, war selbst oft Torschütze und hatte unendlich viele Tore vorbereitet.

Friedbert Gellermann spielte auf der linken Seite. Ebenfalls x-facher Torschütze und Torvorbereiter, sehr gute Kondition und schnell, dafür miese Technik und noch schlechteres Kopfballspiel. Er war bei Gegenspielern nicht sehr beliebt, ist aber nicht einmal vom Platz geflogen. In der Scorer-Liste rangierte er immer mit ganz vorn. Später leitete er dann viele Jahre als Fußballobmann und 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins.

Wilhelm „Fiddi“ Trute war ein starker Stürmer und der Torschütze vom Dienst beim SVH. Leider bremste ihn später ein schwerer Kreuzbandriss aus.

Felix Bartholdy war der Top-Stürmer beim SVH in dieser Zeit. Jedes Jahr schoss er zwischen 25 bis 40 Tore. Er war ein genialer Kopfballspieler und ging dahin, wo es wehtat. Er wusste immer, wo er stehen musste, um ein Tor zu machen. Ohne seine Tore wäre vieles nicht möglich gewesen.

SVH-Keeper Carsten Hauser schnappt sich das Leder.
SVH-Keeper Carsten Hauser schnappt sich das Leder.