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„Elfmeter-Töter“ Zerbst führt SV Engern 2013 zum Kreispokal-Sieg

„Elfmeter-Töter“ Zerbst führt SV Engern 2013 zum Kreispokal-Sieg

Foto: SV Engern im Siegesrausch!

Fußball. Wilhelm Sieker kam, sah und siegte: Gleich im ersten Jahr seines siebenjährigen Engagements beim SV Engern führte der „Kult-Trainer“ sein Team zu einem Titel. Der SV Engern gewann 2013 den Kreispokal.

Wilhelm Sieker löste im Sommer 2012 Thorsten Rinne als Trainer ab und war in den nächsten sieben Jahren für den Kreisligisten verantwortlich. Sieker übernahm ein Team mit zahlreichen ganz jungen Talenten aus der eigenen Jugend gespickt mit einigen wenigen erfahrenen Kräften.


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Nach zwei Niederlagen in drei Spielen zu Beginn der Saison 2012/13 fing sich der SV Engern, wuchs immer besser zu einem Team zusammen und rückte mit sechs Siegen in den nächsten sieben Begegnungen in das obere Tabellendrittel vor. Danach durchwanderten die Gänsedörfler ein kleines Tal und kassierten drei Niederlagen am Stück. Besonders die Youngster liefen auf der letzten Rille. Mit einem Sieg und einem Remis wurde die Hinrunde beendet.

In die Rückrunde startete der SVE mit fünf Siegen in Serie. Die Euphorie wuchs mit jedem Sieg. Manche träumten sogar von der Meisterschaft und dem Aufstieg in die Bezirksliga. Es folgten drei Niederlagen und ein Unentschieden. Aber Engern rappelte sich noch einmal auf, legte eine Serie von vier Siegen und einem Remis hin. Aber das reichte nicht mehr, um in den Meisterschaftskampf eingreifen zu können.

Nach der 1:2-Heimniederlage im letzten Saisonspiel gegen Vize-Meister TuS SW Enzen wurde die Saison mit 53 Punkten und 62:48 Toren auf dem ausgezeichneten 4. Tabellenplatz beendet. Besser waren nur der VfL Bückeburg II (68 Punkte/121:41 Tore), TuS SW Enzen (65/74:31) und der SC Auetal (64/90:45).

Noch besser sollte es im Kreispokal laufen. Dort avancierte der SV Engern zum „Elfmeter-König“. Nach einem Freilos in der 1. Runde gewann das Sieker-Team beim TSV Ahnsen mit 3:0. Nach dem 5:4-Erfolg nach Elfmeterschießen im Achtelfinale gegen den TuS Lüdersfeld folgte einen 9:8-Sieg nach Elfmeterschießen beim FC Stadthagen II stand Engern im Halbfinale. Dort besiegte der SVE den TSV Krankenhagen mit 5:4 nach Elfmeterschießen.

Florian Petersen herzt „Elfmeter-Töter“ Michael Zerbst.
Florian Petersen herzt „Elfmeter-Töter“ Michael Zerbst.

Im Finale traf Engern auf den VfL Bückeburg II. Der Kreismeister und Aufsteiger in die Bezirksliga war der große Favorit und die „Torfabrik“ (121 Saisontore) aus der Residenzstadt peilte das Double an. Die Punktspielbegegnungen endeten 5:3 für Engern und 4:0 für Bückeburg. Im Regen von Apelern wuchs Engern über sich hinaus und bot eine herausragende kämpferische Leistung.

Engerns taktische Marschroute war klar definiert: Tief Stehen, nach Balleroberung mit langen Bällen kontern, kämpfen bis zum Umfallen und, wenn alles gut läuft, sich in ein Elfmeterschießen retten. Und diese Taktik von Trainer Wilhelm Sieker ging voll auf. In der 33. Minute schoss Ivo Kirasic mit einem 12-Meter-Hammer den krassen Außenseiter mit 1:0 in Führung. In der 53. Minute wurde Lennart Versick im Strafraum gefoult. Pascal Herting traf zum Elfmeter an. Aber SVE-Keeper Michael Zerbst wurde seinem Ruf als „Elfmeter-Töter“ gerecht und hielt die knappe Führung fest. Erst in der 64. Minute kam die VfL-Reserve durch Herting zum 1:1-Ausgleich. Mit Kampf, Glück, Können und einem fantastischen Keeper verteidigte Engern das Remis bis zum Schlusspfiff.

Titel-Macher Wilhelm Sieker nach der Sekt-Dusche.
Titel-Macher Wilhelm Sieker nach der Sekt-Dusche.

Der SV Engern hatte sein Teilziel – Elfmeterschießen – erreicht. Jetzt war alles möglich. Und Engern hatte Routine im Elfmeterschießen aufgebaut, rutschte in die Favoritenrolle. Kai Moch und Daniel Kinsvater verwandelten zum 3:3. Danach blieb „Teufelskerl“ Michael Zerbst Sieger gegen Jean-Paul Thom. Ivo Kirasic traf zum 4:3. Daniel Kultau glich zum 4:4 aus. Als Julian Zimmermann an VfL-Keeper Tobias Markowski scheiterte, sah alles nach einem Sieg für Bückeburg aus. Aber der Favorit hatte die Rechnung ohne Zerbst gemacht. Der „Elfmeter-Töter“ schlug wieder zu, hielt den Strafstoß von Martin Neubert. Jetzt hatte Oliver Watermann die Entscheidung auf dem Fuß. Der „Capitano“ behielt die Nerven und traf zum 5:4-Sieg. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hielt der SV Engern den „Pott“ in den Händen.

Zum Erfolgsteam gehörten neben Trainer Wilhelm Sieker und Torhüter Michael Zerbst die Spieler Mario Cimino, Ivo Kirasic, Simon Whalley, Oliver Watermann, Christopher Marth, Yannick Scheermann, Kai Moch, Florian Petersen, Benedikt Eckel, Dennis Kirasic, Daniel Kinsvater, Patrick Ruhe und Julian Zimmermann.

Nach dem Treffer zum 5:4 gab es für die SVE-Spieler kein Halten mehr.
Nach dem Treffer zum 5:4 gab es für die SVE-Spieler kein Halten mehr.