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Das Sommermärchen der JSG Rinteln-Engern endet mit dem Landesliga-Aufstieg

Das Sommermärchen der JSG Rinteln-Engern endet mit dem Landesliga-Aufstieg

Foto: Das Meisterteam der JSG Rinteln-Engern in der Saison 2006/2007mit: Niklas Ritter (hintere Reihe von links), Dennis Kuhlmann, Steffen Holstein, Rico Erxleben, Jan-Erik Scheel, Johann Neumann, Christoph Saak, Stefan Schmidt, Ivo Kirasic, Trainer Marijan Gaspar, Sven Sobolewski, Trainer Helmut Erxleben, Benedikt Eckel, Christopher-William Hope, Trainer Michael Ritter, Jonas Laux (vorne von links), Tobias Schüler, Michael-Dean Brannan und Marvin Milewczyk.

Jugendfußball. In der Saison 2006/2007 schrieben die B-Junioren der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Rinteln-Engern ein Sommermärchen. Unter dem Trainertrio Helmut Erxleben, Michael Ritter und Marijan Gaspar sicherte sich das Team die Meisterschaft in der Bezirksliga Staffel 2. Nach 18 Spielen verwies die JSG die JSG Basche United (44 Punkte) auf den 2. Tabellenplatz.

Die Meisterschaft des Jahrgangs 1990/1991 lag eine jahrelange Aufbauarbeit zugrunde. Heinz Kölling und Helmut Erxleben bauten aufseiten des SV Engern ab der G-Jugend die Mannschaft kontinuierlich auf. „Heinz sprach mich als Vater beim Zuschauen an und holte mich so mit ins Boot“, erinnert sich Erxleben. Ab dem zweiten C-Juniorenjahr bildeten der SV Engern und der SC Rinteln eine JSG. Gaspar und Erxleben führten das Team als Trainerduo auf Platz vier in der Bezirksliga. Die zweite C-Jugend wurde von Kölling, Ivo Kirasic und Ullrich Sempf trainiert.


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Im ersten B-Juniorenjahr belegte die JSG Rang 5. „Aber es war deutlich mehr möglich, doch die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig“, meinte Erxleben. Für die B-Juniorenreserve zeichneten sich Dirk Scheel und Bernd Weyrauch verantwortlich.

In der Spielzeit 2006/2007 war es dann endlich soweit. Es hatte sich herumgesprochen, dass die JSG Rinteln-Engern erfolgreich im Bezirk unterwegs war. Und so schlossen sich talentierte Jugendliche aus Bösingfeld, Krankenhagen, Exten, Steinbergen und Almena dem Bezirksligisten an. Mit Jan-Erik Scheel stand endlich ein etatmäßiger Torwart zwischen den Pfosten. Doch Dennis Kuhlmann entwickelte sich zum Königstransfer der JSG. „Ich hatte ihn einmal bei unserem traditionellen Pfingstzeltlager in Engern gesehen und dann nicht mehr aus den Augen verloren“, berichtet Erxleben. Das Baggern hatte vor der Meistersaison endlich Erfolg. „Obwohl sein Vater Bernd als Jugendleiter beim TuS Almena fungierte, stimmte er dem Wechsel seines Sohnes zu uns zu“, erklärt Erxleben. Und so ragte der Mittelfeldregisseur aus einer ganz starken Mannschaft heraus und steuerte zum Aufstieg neun Tore und 19 Vorlagen bei. Zudem verstärkten vor der Serie Michael Ritter und Harald Brzezinski das Trainerteam.

Die Saison begann gleich mit einem 11:0-Kantersieg gegen DJK Marathon Hannover. Danach eilte die JSG von Sieg zu Sieg. Erst am 9. Spieltag gab es die ersten Punktverluste. Die JSG unterlag dem späteren Vizemeister Basche United mit 0:5. Und nur eine Woche später kassierte der Herbstmeister mit 1:3 die nächste Pleite beim SC Langenhagen II. In der Winterpause tankte die JSG Rinteln-Engern neue Kraft. Nach der Winterpause holte die JSG sechs Siege in Folge.

Am vorletzten Spieltag konnte der Spitzenreiter mit einem Dreier gegen Eintracht Hannover die Meisterschaft perfekt machen. 200 Zuschauer feuerten die JSG auf dem Sportplatz in Engern an. Und der Gastgeber spielte wie entfesselt auf. Niklas Ritter besorgte schon in der 3. Minute das 1:0. Die Mittelfeldachse mit Dennis Kuhlmann, Rico Erxleben und Stefan Schmidt trieb den Ball pausenlos in Richtung gegnerisches Tor. In der 10. Minute erhöhte erneut Ritter auf 2:0. Als Benedikt Eckel nur fünf Minuten später das 3:0 erzielte, konnte der Meistersekt kaltgestellt werden. Steffen Holstein (25.), Kuhlmann (54.) und Chris Hope (80.) schossen den 6:1-Erfolg heraus. Damit war die Meisterschaft und der Aufstieg in die Landesliga perfekt.

Dennis Kuhlmann (links) ragte als Mittelfeldregisseur heraus.
Dennis Kuhlmann (links) ragte als Mittelfeldregisseur heraus.

Nach dem Spiel musste der heiß geliebte Schnäuzer – das Markenzeichen von Erxleben – dran glauben und wurde unter großem Getöse abrasiert. „Das war mein Wetteinsatz für die Meisterschaft“, verrät Erxleben. Vorher hatte Erxlebens Frau Claudia über mehrere Jahre vergeblich versucht, ihren Mann zur Rasur des Schnäuzers zu überreden. „Danach bin ich auch blank geblieben“, so Erxleben.

Die gute Kameradschaft war die Basis des Erfolges. „Es standen 18 Freunde auf dem Platz, die wie Pech und Schwefel zusammengehalten haben“, freut sich Erxleben über den tollen Teamgeist. Neben den zwei Trainingseinheiten pro Woche trafen sich die Jungs noch zusätzlich in Engern zum Bolzen. „Das war auch ein entscheidender Faktor“, weiß Erxleben.

Auch am Landesliga-Aufstieg der A-Jugend von Thorsten Rinne und Uwe Korff waren die B-Junioren beteiligt. Woche für Woche rotierten zwei bis vier Spieler in den A-Junioren-Kader. Zum entscheidenden Spiel in Hildesheim fuhren neun B-Junioren mit. Zur Halbzeit lag die JSG mit 0:1 hinten, dann drehte die JSG das Match und siegte 4:2. „Fünf B-Junioren spielten mit und schossen die Tore. Dreimal traf Niklas Ritter und einmal Steffen Holstein“, berichtet Erxleben.

Der legendäre Schnäuzer von Helmut Erxleben wird nach der Meisterschaft abrasiert.
Der legendäre Schnäuzer von Helmut Erxleben wird nach der Meisterschaft abrasiert.

In dieser Saison schaffte die JSG Rinteln-Engern drei Aufstiege. Die A- und B-Junioren stiegen in die Landesliga auf, die C-Junioren von Roland Walter und Mario Deerberg in die Bezirksliga. Nach der Meistersaison übernahmen Erxleben, Gaspar und Brzezinski die C-Junioren, die neue B-Junioren wurden von Walter und Deerberg trainiert und die A-Junioren von Rinne und Korff.

Zum Meisterteam der Trainer Helmut Erxleben, Michael Ritter, Marijan Gaspar und Harald Brzezinski gehörten der Torwart Jan-Erik Scheel (0 Tore/1 Vorlage), die Abwehrspieler Johann Neumann (1/0), Michael-Dean Brannan (1/0), Marvin Milewczyk (0/2), Tobias Schüler (0/2), Christoph Saak (0/0), Sven Sobolewski (0/4), Ivo Kirasic (1/0), die Mittelfeldspieler Dennis Kuhlmann (9/19), Stefan Schmidt (6/3), Rico Erxleben (3/4), Niklas Ritter (12/11), Jonas Laux (0/0), Mahmoud Ghamlouche (0/0) sowie die Angreifer Benedikt Eckel (14/7), Steffen Holstein (5/2), Christopher-William Hope (12/4) und Timo Weyrauch (1/0).

Das Trainertrio Helmut Erxleben, Michael Ritter und Marijan Gaspar wird verabschiedet.
Das Trainertrio Helmut Erxleben, Michael Ritter und Marijan Gaspar wird verabschiedet.