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Matthias Appel steht für Männerfußball statt Zauberfußball

Matthias Appel steht für Männerfußball statt Zauberfußball

Foto: So kennt man ihn: Matthias Appel dreht nach einem Tor für den TSV Eintracht Exten jubelnd ab.

Fußball. In diesem Jahr feiert Matthias Appel seinen 40. Geburtstag. Doch für den Angreifer des TSV Eintracht Exten gilt das Motto: je oller, je doller. Wenn der Torjäger des Kreisligisten fit ist, dann ist der Industriemechaniker immer noch eine wichtige Stütze der Mannschaft. „Matti“ oder „Shrek“ – wie er von seinen Teamkollegen gerufen wird – hat von seiner Schnelligkeit nur wenig eingebüßt, allerdings ist der Routinier in den vergangenen Jahren verletzungsanfälliger geworden. Das ist aber auch kein Wunder bei der Spielweise von Appel. Der 39-Jährige steht auf Männerfußball, geht keinem Zweikampf aus dem Weg und haut sich in jedem Spiel voll rein. Zauberfußball mit tollen Tricks und atemberaubenden Kabinettstückchen wird man von Appel eher nicht zu bestaunen bekommen.

Bei der JSG Steinbergen/Rolfshagen begann „Matti“ (4. von links) das Fußballspielen.
Bei der JSG Steinbergen/Rolfshagen begann „Matti“ (4. von links) das Fußballspielen.

Der pfeilschnelle Knipser ging bisher für den TSV Steinbergen, TSV Eintracht Exten und SC Rinteln auf Torejagd und er ist ein glühender Anhänger der Dortmunder Borussia. Für Tim Kaufmann ist Appel seit seinem Sprung in den Herrenbereich stets eine wertvolle Bezugsperson. Das Duo Kaufmann und Appel spielte zusammen für den SC Rinteln und nun für den TSV Eintracht Exten. „Matti hat immer ein offenes Ohr für junge Spieler, überzeugt auf dem Platz mit Biss und Leidenschaft, kann aber auch mal eine klare Ansage machen, wenn ihm was nicht passt“, weiß Kaufmann und er ist froh, dass Appel in seiner Mannschaft spielt. „Matti greift manchmal auf dem Platz auch zu unchristlichen Mitteln“, berichtet Kaufmann mit einem Augenzwinkern.

Das Duo verbrachte viele gemeinsame Abende im Stadion des BVB und es ist eine gute Freundschaft entstanden. „Matti ist ein richtiger Familienmensch, sehr hilfsbereit und er macht für seine Freunde alles“, lobt Kaufmann den guten Charakter seines Freundes. Rinteln-Sport stellt den Torjäger der Eintracht mit elf persönlichen Fragen näher vor.

Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Zum Fußball bin ich durch meine damaligen Schulfreunde Lars Geiges und die Achilles-Zwillinge Tobi und Stefan gekommen. Wir haben ab der ersten Klasse immer auf dem Schulhof der Grundschule Steinbergen gebolzt und dann haben sie mich mit zum Training genommen.

In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen?
Mit 6 Jahren.

In welchem Verein?
Ich habe in der Jugendspielgemeinschaft des TSV Steinbergen und der TuSG Rolfshagen mit dem Fußballspielen angefangen. Der damalige Trainer Uwe Ebeling hat dort schon früh meine Stärken erkannt.

Wann bist du in die Herrenmannschaft gewechselt?
Im Alter von 18 Jahren beim TSV Steinbergen unter Uwe Ebeling, den ich früher wie heute, sehr schätze. Ab da ging das Toreschießen richtig los, denn vorher spielte ich auch vor der Abwehr und im Mittelfeld.

Was sind deine Stärken und Schwächen?
Meine Stärken sind definitiv meine Schnelligkeit und die Robustheit und natürlich meine ruhige und ausgeglichene Art auf dem Platz. ? Schwächen sind mir soweit nicht bekannt ? Eventuell, dass der Zeiger ab und zu mal im roten Bereich dreht. Tricks mit dem Ball sind mir ein Fremdwort und ich schaffe es gerade so den Ball dreimal hochzuhalten. Ich lebe halt von meiner Schnelligkeit.

Wer sind deine kongenialen Mitspieler?
Zu meiner Steinberger Zeit waren dies Ralf Reichelt und Marco Fröh, der alte „Fußballgott“. In Exten sind das Andreas „Zauberpass“ Kramer, der mir viele Tore aufgelegt hat. Das Motto ist eigentlich ganz einfach: Kramer auf Appel und der Ball ist im Tor. Aber auch die Mannschaft aus der goldenen Generation aus Exten war bärenstark. Und nicht zu vergessen mein Freund Lars Anke, der für mich viele Wege machen musste.

Was war dein sportlich größter Erfolg?
Mit dem TSV Steinbergen der Aufstieg in die Kreisliga, wo ich 45 Tore dazu beisteuern konnte. Und das unglaubliche Jahr 2010 mit dem TSV Eintracht Exten. Aufstieg in den Bezirk, Hallenmasters-Sieger mit 11 Appel-Toren und die Wahl zur Mannschaft des Jahres. Die Truppe war schon legendär.

Den TSV Steinbergen schoss Appel (Mitte) mit 45 Toren in die Kreisliga.
Den TSV Steinbergen schoss Appel (Mitte) mit 45 Toren in die Kreisliga.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleiben wird?
Da sind mir viele schöne Momente in Erinnerung geblieben. Das Anstoß-Tor von Lars Anke aus dem Mittelkreis heraus. Die vielen roten Karten, die ich so über die Jahre gesammelt habe, manchmal zu Unrecht, aber doch oft zu Recht. Das 7:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien sowie das erfolgreiche WM-Finale gegen Argentinien. Die Mannschaftsfahrten mit dem TSV Eintracht Exten sowie die Auswärtsfahrten mit dem Party-Bus von Norbert Fahl. Das war die beste Vorbereitung auf ein Spiel.

Engagierst du dich auch als Trainer und Funktionär? Von wann bis wann und wo?
Nein.

Was machst du in deiner Freizeit?
Wenn ich mal nicht im Haus renoviere – meiner Frau fällt ja täglich was Neues ein – oder im Garten ackern muss, verbringe ich meine Zeit mit meiner Familie. Gerne machen wir auch was mit unseren besten Freunden Lars und Franzi Anke. Fußball gucken und Play Station zocken, kommt natürlich auch nicht zu kurz.

Wie sieht dein Dream-Team aus?
Tor: Christian Krohn (unglaublich, was der so gehalten hat).
Abwehr: Martin „Kulle“ Jaskulski, Michael Braunert, Ruzmir „Meo“ Mehic, Tim Kaufmann, Sebastian Wittek, Martin Kurka, Yannik Walter und Axel Buchmeier.
Mittelfeld: Ralf Reichelt, Marco Fröh, Andreas Kramer, Norbert Fahl, Martin Appel, Philipp Wolter, Fatih Akus, Felix und Jan Kaufmann.
Sturm: Lars Anke (schießt sich auch mal gerne den Ball selbst ins Gesicht), Martin „Kulle“ Jaskulski (mit dem ich auch in der Altherren zusammenspiele und überall einsetzbar ist), Kastriot Hasani, Bastian Nonnenberg (Mister Eiskalt vor dem Tor) und Björn Eisermann.
Betreuer: mit Hochachtung für Gerd Wolter und Ralf Kaufmann.
Trainer: Uwe Ebeling.

Auch heute noch ist der 39-Jährige (vorne) eine wichtige Stütze im Eintracht-Trikot.
Auch heute noch ist der 39-Jährige (vorne) eine wichtige Stütze im Eintracht-Trikot.