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Helmut Wittek: Der Mann, der alles spielen konnte

Helmut Wittek: Der Mann, der alles spielen konnte

Foto: Helmut Wittek spielte 25 Jahre für den SV Hattendorf und war danach auch fast ein Jahrzehnt Trainer der Auetaler.

Fußball. „Außer Torwart konnte ich alles spielen, vom Libero bis zum Mittelstürmer.“ Der Allrounder des SV Hattendorf, Helmut Wittek, blieb in seiner gesamten aktiven Zeit dem Verein aus dem Auetal treu. 1972 begann seine Laufbahn als D-Jugendlicher beim SVH und endete 1997 nach vier Jahren im Altherrenbereich.

Der SV Hattendorf stieg 1981 als Kreismeister in die Bezirksklasse auf. Zum Team gehörten damals Reinhard Wittek (h.v.l.), Rudi Debus, Uwe Homeier, Wilfried Tegtmeier, Rüdiger Klocke, Wilfried Lohmann, Karl-Friedrich Reime, Trainer Dieter Preis, Betreuer Hartmut Hamacher, Lothar Jack (v.v.l.), Helmut Wittek, Wolfgang Tegtmeier, Sascha Bartholdy, Klaus-Peter Kramer und Udo Meier.
Der SV Hattendorf stieg 1981 als Kreismeister in die Bezirksklasse auf. Zum Team gehörten damals Reinhard Wittek (h.v.l.), Rudi Debus, Uwe Homeier, Wilfried Tegtmeier, Rüdiger Klocke, Wilfried Lohmann, Karl-Friedrich Reime, Trainer Dieter Preis, Betreuer Hartmut Hamacher, Lothar Jack (v.v.l.), Helmut Wittek, Wolfgang Tegtmeier, Sascha Bartholdy, Klaus-Peter Kramer und Udo Meier.

Schon mit sechs Jahren kickte der heute 58-Jährige täglich vor der Haustür und auf dem Sportplatz, schloss sich aber erst mit 10 Jahren dem Heimatverein an. „Auf dem Dorf gab es zu dieser Zeit nur Fußball und Jugendfeuerwehr. Da war für mich die Entscheidung nicht schwer.“ Die Trainer Hartmut Hamacher und Rudi Wieczorek haben Helmut Wittek in der gesamten Jugendzeit betreut und geformt. Mit 17 Jahren wechselte er dann in den Herrenbereich und spielte dort überwiegend in der 1. Herrenmannschaft.

Der SV Hattendorf stieg 2005 in die Kreisliga auf: Helmut Wittek (h.v.l.), Lars Schwaneberg, Jens Kästel, Sebastian Wittek, Sven Jung, Andre Mierheim, Jan Wolfert, Markus Gerstenberg, Betreuer Dieter Platte, Sven Rose (v.v.l.), Markus Schöbel, Sascha Meliccio, TW Michel Gaida, Markus Borup und Sven Wittek.
Der SV Hattendorf stieg 2005 in die Kreisliga auf: Helmut Wittek (h.v.l.), Lars Schwaneberg, Jens Kästel, Sebastian Wittek, Sven Jung, Andre Mierheim, Jan Wolfert, Markus Gerstenberg, Betreuer Dieter Platte, Sven Rose (v.v.l.), Markus Schöbel, Sascha Meliccio, TW Michel Gaida, Markus Borup und Sven Wittek.

Nach einer längeren Verletzungspause fungierte Helmut Wittek auch eine kurze Zeit als Spielertrainer der Reserve in der 2. Kreisklasse. „Der damalige Spitzenreiter musste am letzten Spieltag bei uns antreten und hat mit mir Kontakt aufgenommen, um das Spiel zu kaufen. Ich habe strikt abgelehnt. Trotz totaler Überlegenheit des Gastes hielten wir ein 1:1. Und wie es der Fußballgott so wollte, erzielte ich kurz vor dem Abpfiff mit einem Freistoß den 2:1-Siegtreffer. Für uns war es die absolute Genugtuung.“

Mit Dieter Preis, Lutz Kreuz und Dittmar Undeutsch hatte Helmut Wittek das Glück, absolute Fußball-Fachleute als Trainer zu haben, von denen er für seine spätere Zeit als Trainer viel gelernt hatte. Zu seinen kongenialen Mitspielern zählt Helmut Wittek Uwe Homeier, Lothar Jack und Wilfried Tegtmeier. „Das waren unterschiedliche Spielertypen. Mit ihrer Klasse hatten sie großen Anteil am Aufstieg in die Bezirksklasse 1981.“

1978 wechselte Helmut Wittek in den Herrenbereich, spielte dort bis 1993 und streifte bis 1997 das Trikot des Altherren-Teams über. In dieser Zeit zählen drei Ereignisse zu seinen schönsten Höhepunkten. Im Jahr 1976 stand der SV Hattendorf mit der B-Jugend im Kreispokalfinale in Deckbergen. Uwe Homeier und Helmut Wittek zählten damals als C-Junioren-Spieler zum SVH-Team. „Rinteln mit den überragenden Neale Marmon und Mario Gerull war haushoher Favorit. Uwe und ich sollten Neale und Mario in Manndeckung nehmen. Und das gelang uns vollends. Wir gewannen 2:1 und waren Kreispokal-Sieger.“

Das zweite Highlight war der Aufstieg in der Saison 1980/81 in die Bezirksklasse. „Der dritte Höhepunkt war 1997 das Spiel einer Auswahl der Samtgemeinde Rodenberg gegen ein Altstarteam mit Uwe Seeler, ,Manni‘ Kaltz, Horst Hrubesch, ,Siggi‘ Reich, Wolfgang Overath und ,Ente‘ Lippens. Wir haben 3:10 verloren, hatten aber trotz der klaren Niederlage einen Riesenspaß.“

Helmut Wittek (hinten links) trainierte 2007 zusammen mit seinem Schwager Dieter Rodenbeck-Dierssen (rechts) die Kreisauswahl des Jahrgangs 1995 in Hülsede.
Helmut Wittek (hinten links) trainierte 2007 zusammen mit seinem Schwager Dieter Rodenbeck-Dierssen (rechts) die Kreisauswahl des Jahrgangs 1995 in Hülsede.

Seine Laufbahn als Trainer startete Helmut Wittek 1995 als Trainer der E-Junioren des SV Hattendorf. Es folgten zwei Jahre als Trainer der D- und B-Junioren der JSG Rehren/Deckbergen-Schaumburg/Hattendorf. „2001 gewannen die D-Junioren mit Jan-Frederik Meyer, Dennis und Markus Peter die Hallenkreismeisterschaft.“ 2001 erwarb Helmut Wittek die B-Lizenz beim NFV in Barsinghausen. Von 2005 bis 2010 trainierte er die D-Junioren-Kreisauswahl.

Die erste Trainer-Station im Herrenbereich war die TuSG Rolfshagen. „Hartmut Hamacher lockte mich 2001 zur TuSG in die 2. Kreisklasse. Es folgten zwei schöne Jahre beim TuS Rohden-Segelhorst in der 1. Kreisklasse und danach bis 2011 viele Jahre beim SV Hattendorf in der 1. Kreisklasse, in der Saison 2005/2006 sogar in der Kreisliga“, zählt Helmut Wittek auf. Nach einer sechsjährigen Pause übernahm er 2017 erneut den SV Hattendorf kurz vor Saisonende und rettete das Team vor dem Abstieg in die 3. Kreisklasse. Nach der Saison 2019/20 wollte Helmut Wittek seine Trainer-Karriere beenden. Die Corona-Pandemie hat für ein früheres Ende gesorgt.

Der SV Hattendorf vor der Saison 2019/20: Jan Wolfert (h.v.l.), Sebastian Huck, Marian Müller, Mohamed Camara, Marcel Kerkhoff, Chris Möller, Kevin Stierwald, Sari Alfaki, Idrissa Diaby, Bamba Abdulaya, Markus Schöbel (ehemaliger 2. Vorsitzender), Trainer Helmut Wittek, Ben Diabate (v.v.l.), Karsten Moritz, TW Marco Großardt, TW Marvin Heselhaus, Abdoulaya Diakite und Ilir Mena.
Der SV Hattendorf vor der Saison 2019/20: Jan Wolfert (h.v.l.), Sebastian Huck, Marian Müller, Mohamed Camara, Marcel Kerkhoff, Chris Möller, Kevin Stierwald, Sari Alfaki, Idrissa Diaby, Bamba Abdulaya, Markus Schöbel (ehemaliger 2. Vorsitzender), Trainer Helmut Wittek, Ben Diabate (v.v.l.), Karsten Moritz, TW Marco Großardt, TW Marvin Heselhaus, Abdoulaya Diakite und Ilir Mena.

Zu den Höhepunkten als Trainer zählt Helmut Wittek den Aufstieg des SV Hattendorf 2005 in die Kreisliga, das Jahr in der Kreisliga und das Kreispokal-Halbfinale 2006 gegen den FC Hevesen. „Nach 90 Minuten hieß es 1:1. Das Elfmeterschießen haben wir dann leider verloren.“

Der eingefleischte Fan von Hannover 96 würde ganz gerne Jürgen Klopp, Christian Streich, Uli Hoeneß und Günter Netzer persönlich kennenlernen. „Bei Klopp einmal Mäuschen spielen dürfen, wäre bestimmt eine unvergessliche Erfahrung. Wie Hoeneß über Jahrzehnte den FC Bayern geprägt hat, ist einfach überragend. Die Spielanalysen von Netzer und Gerhard Delling fand ich immer sehr belustigend und informativ. Wie Streich mit wenig finanziellen Mitteln den FC Freiburg in der Bundesliga hält, ist beeindruckend.“

Wenn es die Zeit und die Gesundheit zulässt, treibt Helmut Wittek noch heute unregelmäßig Sport. Er versucht sich mit Radfahren, Crosstrainer und mit ein paar Gewichten zu Hause fit zu halten. „Die Familie soll jetzt an erster Stelle stehen. Meine Frau Heike hat mich in meinem Tun und Handeln immer unterstützt. Dafür bin ich ihr überaus dankbar. Jetzt will ich die Zeit verstärkt mit meiner Frau und meinen Enkeln verbringen.“

Helmut Wittek mit seinem Enkel Max im Stadion von Hannover 96.
Helmut Wittek mit seinem Enkel Max im Stadion von Hannover 96.