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Beim TSV Eintracht Exten gibt es keinen Welpenschutz mehr für Trainer und Mannschaft

Beim TSV Eintracht Exten gibt es keinen Welpenschutz mehr für Trainer und Mannschaft

Foto: Der TSV Eintracht Exten strebt den Einzug in die Aufstiegsrunde der Kreisliga an.

Fußball. Mit einem blauen Auge ist der TSV Eintracht Exten in der vergangenen Saison davongekommen. Beim Saisonabbruch rangierte das Team von Spielertrainer Steffen Führing in der Kreisliga auf dem drittletzten Tabellenplatz. „Wir hätten aber den Klassenerhalt geschafft. Da bin ich mir sicher“, verrät der Eintracht-Coach. Das Team verfügte über viel Talent, aber es fehlte in der Defensive die nötige Seriosität. Mit 55 Gegentoren war der TSV Eintracht Exten die Schießbude der Liga. Das soll und muss sich in der neuen Spielzeit ändern. Mit Torwart Artur Wesner, den Defensivspezialisten Artur Kalis und Serdar Azman sowie mit dem trickreichen Offensivspieler Serhat Merdoglu hat sich der Kreisligist gut verstärkt, die Schwachstellen ausgemerzt. Führing geht bei der Eintracht ins dritte Jahr, der Welpenschutz für Trainer und Mannschaft ist vorbei. Nun müssen die Extener liefern. Die Qualität und das Talent sind vorhanden, dass die Eintracht in die Aufstiegsrunde einzieht.

Das Manko des TSV Eintracht Exten lag in der vergangenen Spielserie im desolaten Defensivverhalten. Das Team plagte zudem das Verletzungspech in diesem Mannschafteteil. „Wichtige Säulen sind mir im Abwehrbereich ausgefallen, sodass ich sogar Stürmer als Verteidiger einsetzen musste“, hat Führing die schwache Vorsaison analysiert. Mit Sebastian Steinke stand ein blutjunger Keeper im Kasten der Eintracht. „Er hat seine Sache im Premierenjahr bei den Herren sehr gut gemacht. An ihm lag es keinesfalls“, lobt Torwarttrainer Ralf Kücker seinen Schützling. Er sei wahnsinnig talentiert und lernwillig.

Bereits im Transferwinter steuerte die Eintracht gegen den Absturz in die 1. Kreisklasse und verpflichtete vom SC Rinteln mit Azman, Kalis und Merdoglu drei Qualitätsspieler. Dazu kam noch im Sommer Artur Wesner vom SV Lachem-Haverbeck. Der Keeper zählt im Nachbarkreis Hameln-Pyrmont zu den besten seiner Zunft. Damit hat Eintracht-Manager Ralf Kaufmann seine Hausaufgaben zur vollsten Zufriedenheit des Spielertrainers erledigt. Kalis soll der Defensive neue Stabilität geben. Mit Azman hat die Eintracht einen richtigen „Krieger“ geholt. Der defensive Mittelfeldspieler besticht durch seine Zweikampfhärte und seiner starken Technik. Merdoglu ist ein trickreicher Angreifer, der gerne ins Dribbling geht und viele 1-gegen-1-Situationen löst und so Überzahl herstellen kann. Und mit Wesner wurde ein routinierter Torwart geholt, der mit allen Wassern gewaschen ist. Er bildet zusammen mit Sebastian Steinke ein starkes Torwart-Tandem.

Nun gilt es für den TSV Eintracht Exten seine PS, auch auf den grünen Rasen zu bringen. Im spielerischen Bereich gehören die Extener zweifelsfrei zur Spitzenklasse in der Kreisliga. Andreas Kramer, Felix Kaufmann, Jonas Hunze und Jan Kaufmann sind brillante Techniker und Ideengeber. Auch die kämpferische Komponente wird mit Azman, Kalis und Fabio Hubert gut abgedeckt. Für die nötige Schnelligkeit sorgen Simon Druffel und Yannick Dreier, der eine sensationelle Vorbereitung hinlegte. Mit Führing höchstpersönlich und seinem verlängerten Arm Tim Kaufmann stehen zudem zwei gestandene Spieler auf dem Platz. Der Spielertrainer legt großen Wert auf spielerische Elemente. „Wir wollen einen gepflegten Ball spielen, uns nach vorne kombinieren oder mit Diagonalbällen arbeiten und nicht zufällig zum Erfolg kommen“, verrät Führing seine Herangehensweise. In den Testspielen unterstrich die Eintracht die vorhandene spielerische Substanz. Für Kopfzerbrechen sorgte allerdings im Finale des Rintelner Sparkassen-Fußballcups die Anfälligkeit bei Standards. Der TSV Krankenhagen erzielte drei Tore nach Ecken. „Da müssen wir präsenter und konzentrierter verteidigen“, fordert Führing.

Das Erreichen der Aufstiegsrunde ist die Zielsetzung, doch die Eintracht erwischte in der zweigeteilten Kreisliga eine extrem schwierige Gruppe. Mit der SG Bad Nenndorf-Riehe, dem SV Engern, FC Hevesen, SV Obernkirchen, SV Victoria Sachsenhagen, FC Stadthagen und TSV Steinbergen sind harte Nüsse für die Extener zu knacken. Alle Teams in dieser Staffel haben das Zeug für Platz eins bis vier. Da werden Kleinigkeiten über den Einzug in die Auf- oder Abstiegsrunde entscheiden. Doch nach einer guten Vorbereitung ist die Eintracht gewappnet. Bleibt die Mannschaft konzentriert und diszipliniert und lässt sich nicht vom gegnerischen Störfeuer aus der Bahn werfen, dann ist die Aufstiegsrunde für das letztjährige Kellerkind keine Träumerei.

Der Kader

Trainer: Steffen Führing, Ralf Kücker; Betreuer: Ralf Kaufmann
Torhüter: Artur Wesner, Sebastian Steinke
Abwehr: Dennis Bub, Yannick Dreier, Artur Kalis, Michael Krohn, Marco Lackner, Michael Braunert, Martin Jaskulski, Tim Kaufmann
Mittelfeld: Andreas Kramer, Jan Kaufmann, Felix Kaufmann, Jonas Hunze, Serdar Azman, Fabio Hubert, Simon Druffel, Lars Anke, Leon Dresenkamp
Angriff: Matthias Appel, Serhat Merdoglu, Steffen Führing

Zugänge: Serdar Azman, Artur Kalis, Serhat Merdoglu (alle SC Rinteln), Artur Wesner (SV Lachem-Haverbeck)
Abgänge: keine