Sie lesen gerade
Auf „Pferdelunge“ Caspar Prasuhn ist immer Verlass

Auf „Pferdelunge“ Caspar Prasuhn ist immer Verlass

Foto: Caspar Prasuhn spielt beim SC Deckbergen-Schaumburg eine tragende Rolle.

Fußball. Mit dem jungen Caspar Prasuhn erreichte der SC Deckbergen-Schaumburg als Kreisliga-Vizemeister die Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga, mit dem erfahrenen 32-Jährigen strebt der SC nach dem Aufstieg in die 1. Kreisklasse die Meisterrunde an. Und als Tabellendritter ist das Team von Trainer Wilhelm Sieker auf einem guten Weg. „Catze“ spielte bis 2013 beim SC, dann verschlug es den Informatiker berufsbedingt zum VfL Eintracht Hannover, Fortuna Sachsenross und VfL Harmonia Hamburg. Nun ist der zentrale Mittelfeldspieler zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. „Caspar ist sehr lauf- und zweikampfstark, schnell, schließt mit seiner Pferdelunge viele Räume und überzeugt mit großem Spielverständnis. Auf ihn ist immer Verlass, er ist sehr trainingseifrig und für unser Team unverzichtbar“, ist Sieker voll des Lobes. Das einzige Manko bei seinem Routinier sieht Sieker beim Torabschluss: „Mit seiner Dynamik und seinem Tempo müsste er eigentlich nach Balleroberungen viel mehr Torgefahr ausstrahlen.“ Rinteln-Sport stellt den Dauerläufer im SC-Mittelfeld mit elf persönlichen Fragen vor.

In den jungen Jahren seiner Karriere schaffte „Catze“ (links) mit dem SC den Sprung in die Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga.
In den jungen Jahren seiner Karriere schaffte „Catze“ (links) mit dem SC den Sprung in die Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga.

Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Ich habe im eigenen Garten angefangen. Mein Vater hat aufs Tor geschossen und ich habe versucht, seine Schüsse zu halten. Gesprungen wie eine Katze bin ich, so wurde es mir zumindest attestiert. Aus dem „K“ wurde ein „C“, wegen Caspar. Daher mein Spitzname.

In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen?
Ich müsste ungefähr mit 7 Jahren als Torwart angefangen haben. Mit 8 Jahren bin ich in den Verein gegangen (in das zweite Jahr der F-Jugend). Ab der E-Jugend war ich dann Feldspieler.

In welchem Verein?
SC Deckbergen-Schaumburg

Wann bist du in die Herrenmannschaft gewechselt?
Während der A-Jugend stand Fußball bei mir nicht an höchster Stelle. Ich bin viel Skateboard gefahren zu der Zeit. Aber am Ende der A-Jugend war Wilhelm Sieker in Deckbergen Trainer und er hat sich bemüht, die jungen Spieler in die Herrenmannschaft aufzunehmen. Ich hatte bei ihm von Anfang an das Gefühl, dass ich wichtig bin. Da hatte ich sehr viel Glück. Dadurch wurde Fußball auch wieder zum Hobby Nummer 1.

Was sind deine Stärken und Schwächen?
Ich denke ich bin ein fleißiger Spieler, laufe viel, versuche mich immer anzubieten und ordentliche Pässe zu spielen. Defensiv kann ich ganz gut antizipieren und Pässe abfangen. Technisch könnte ich besser sein: Kopfbälle und Ballannahmen sind nicht immer optimal. Ich foule im Grunde auch nie, obwohl es taktisch manchmal sinnvoll wäre.

Wer sind deine kongenialen Mitspieler?
Ich freue mich, dass ich wieder mit Michael Deisner und Peter Braun zusammenspielen kann. Wir haben als Kinder jeden Tag zusammen Fußball gespielt, egal ob im Verein oder auf der Wiese im Dorf. Auch viele der jungen Spieler, die gerade erst in die Herrenmannschaft gekommen sind, entwickeln sich richtig gut. Da muss man alle gleichermaßen hervorheben. Die Stimmung in der Mannschaft ist extrem gut.

Eigentlich gehören Kopfbälle nicht zu den Stärken des 32-Jährigen.
Eigentlich gehören Kopfbälle nicht zu den Stärken des 32-Jährigen.

Was war dein sportlich größter Erfolg?
Mit dem SC Deckbergen-Schaumburg bin ich in der Kreisliga in der Saison 09/10 Zweiter geworden und wir durften die Relegation spielen. Das war sicherlich das Highlight. Während meines Studiums in Hannover habe ich bei Fortuna Sachsenross eine Saison Bezirksliga gespielt und konnte da ordentlich mithalten. Das hat sich gut angefühlt, war aber auch das Limit meiner Fähigkeiten.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleiben wird?
Das Relegationsauswärtsspiel 2010 in Degersen war der Hammer. Auch wenn wir verloren haben. Die Seitenlinie war vollgestopft mit Deckberger Fans. Einige konnten mein Tor nicht sehen, weil es so voll war. Nervosität und Adrenalin vor dem Spiel waren sehr hoch, obwohl ich normalerweise immer sehr gelassen vor Spielen bin. So eine Spannung vor einem Spiel kannte ich noch nicht.

Engagierst du dich auch als Trainer und Funktionär? Von wann bis wann und wo?
Ich wollte immer nur spielen. Das Trainieren einer Mannschaft hat mich bis jetzt noch nicht gereizt. Durch andere Hobbies (Skateboard, Schlagzeug) war ich auch zeitlich immer gut ausbucht.

Was machst du in deiner Freizeit?
Während meines Informatikstudiums habe ich angefangen hobbymäßig Computerspiele zu programmieren. Das mache ich immer noch. Ich versuche gerade, dieses Hobby auf ein professionelles Niveau zu hieven und mich in diesem Bereich selbstständig zu machen. Da investiere ich im Moment sehr viel Zeit. Die restliche Zeit verbringe ich mit meiner Freundin, mit der ich zusammen wohne.

Wie sieht dein Dream-Team aus?
Da ich dieses Jahr erst wieder nach Schaumburg zurückgekehrt bin und über fünf Jahre weg war, kenne ich mich bei den anderen Teams nicht mehr so gut aus. Wir haben noch keine zehn Spiele bestritten und durch die Staffelteilung kennt man nur die Hälfte der Gegner, da fällt es mir schwer ein Dream-Team zu benennen.

Prasuhn (rechts) möchte mit Denis Müller die Qualifikation zur Meisterrunde bejubeln.
Prasuhn (rechts) möchte mit Denis Müller die Qualifikation zur Meisterrunde bejubeln.